PostView Tracking im Affiliate Marketing
– Chancen, Risiken und Best Practices für sauberes Tracking
Einleitung
Im modernen Affiliate Marketing ist präzises Tracking entscheidend für den Erfolg. Nur wenn Conversions korrekt gemessen und den richtigen Partnern zugeordnet werden, können Budgets effizient gesteuert und Publisher fair vergütet werden. Neben dem klassischen Klicktracking wird dabei zunehmend das PostView Tracking im Affiliate Marketing eingesetzt.
Diese Form des Trackings ordnet Conversions einem Publisher zu, wenn der Nutzer eine Werbeanzeige gesehen, aber nicht aktiv angeklickt hat. Richtig umgesetzt, liefert PostView Tracking wertvolle Einblicke in die Customer Journey – birgt jedoch auch erhebliche Herausforderungen in Bezug auf Datenqualität, Transparenz und Attribution.
🎧 Alle Details, Praxisbeispiele und die technische Umsetzung findest du in Folge 72 des Podcasts.
1. Was ist PostView Tracking im Affiliate Marketing?
Beim PostView Tracking wird ein Tracking-Cookie gesetzt, sobald ein Nutzer eine Werbeanzeige sieht. Kommt es später – möglicherweise über einen anderen Kanal – zu einem Kauf im Shop, wird dieser Sale dem Publisher zugeschrieben, der den View generiert hat.
Vorteile dieses Trackings:
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Erfassung von View-Through-Conversions, die ohne Tracking nicht messbar wären
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Besseres Verständnis für die Branding- und Awareness-Wirkung von Ads
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Wichtige Ergänzung zum klassischen Klicktracking
Risiken des Trackings:
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Gefahr der Fehlattribution, wenn kein relevanter Werbekontakt bestand
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Missbrauch durch unsichtbare oder extrem kurz eingeblendete Anzeigen
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Technische Einschränkungen durch Cookie-Blockaden und Browserrestriktionen
2. Wie PostView Tracking technisch funktioniert
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Werbeausspielung – Ein Banner oder Display-Ad wird im Browser des Nutzers geladen.
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Cookie-Setzung – Ein Tracking-Cookie registriert den View, auch ohne Klick.
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Conversion-Messung – Erfolgt ein Kauf im Attributionszeitraum (z. B. 30 Tage), wird er dem View-Publisher zugeordnet.
🎧 Die Podcast-Folge 72 erklärt die Unterschiede zwischen View-Tracking und klassischem Click-Tracking im Detail.
3. Typische Probleme im PostView Tracking
3.1 Unsichtbare Ads
Publisher platzieren Ads teilweise „Below the Fold“, sodass sie kaum wahrgenommen werden – das Tracking jedoch trotzdem auslöst.
3.2 Inflation von Impressions
Durch Retargeting-Kampagnen mit hunderten Impressions pro Nutzer werden viele Cookies gesetzt, ohne dass echter Mehrwert entsteht.
3.3 Cookie-Problematik
Da Third-Party-Cookies zunehmend blockiert werden, liefert PostView Tracking oft keine vollständigen Daten.
4. Risiken für Advertiser und Publisher
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Fehlende Transparenz – ohne klare Trackingdaten ist unklar, ob die Anzeige gesehen wurde.
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Budgetverschwendung – Zahlungen für Conversions ohne echte Werbeleistung.
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Kannibalisierung – Klickbasierte Publisher verlieren Conversions an View-Tracking-Publisher.
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Ad Fraud – Automatisierte Views können das Tracking manipulieren.
🎧 Im Podcast werden Fälle beschrieben, in denen mangelhafte Tracking-Kontrolle zu erheblichen Budgetverlusten führte.
5. Best Practices für PostView Tracking im Affiliate Marketing
5.1 Kombination von View- und Klicktracking
PostView Tracking sollte nie als einziges Tracking genutzt werden, sondern ergänzend.
5.2 Sichtbarkeitsmessung (Viewability)
Nur solche Views tracken, die im sichtbaren Bereich und für eine Mindestzeit angezeigt wurden.
5.3 Frequency Capping
Tracking sollte durch eine Begrenzung der Impressionen pro Nutzer gesteuert werden.
5.4 Einsatz einer Trackingweiche
Klick- und View-Conversions gegeneinander abwägen, um Kannibalisierung zu vermeiden.
5.5 Transparenzpflicht
Publisher müssen klar darlegen, wo und wie Anzeigen ausgespielt wurden – Grundlage für sauberes Tracking.
🎧 Im Podcast werden alle Best Practices Schritt für Schritt erklärt.
6. Technische Umsetzung von PostView Tracking
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Tag-Integration: Trackingpixel oder JavaScript-Tags für Views.
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Viewability-Standards: Umsetzung nach IAB-Richtlinien.
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First-Party-Tracking: Nutzung serverseitiger Methoden, um Browser-Restriktionen zu umgehen.
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Datenabgleich: Views mit Klick- und Conversion-Daten vergleichen, um Tracking-Lücken zu schließen.
7. Wann PostView Tracking sinnvoll ist
Geeignet für:
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Branding-Kampagnen mit Fokus auf Awareness
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Retargeting-Kampagnen mit hoher Kaufwahrscheinlichkeit
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Produkte mit langen Kaufentscheidungsprozessen
Weniger geeignet für:
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Performance-Kampagnen mit direktem ROI-Fokus
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Umfelder mit hohem Fraud- oder Bot-Traffic-Risiko
Fazit
Das PostView Tracking im Affiliate Marketing ist ein starkes Instrument – allerdings nur, wenn es transparent, technisch sauber und in Kombination mit anderem Tracking eingesetzt wird.
Advertiser profitieren von wertvollen Einblicken in die Customer Journey, Publisher können ihre Branding-Leistung nachweisen. Wer jedoch auf Sichtbarkeitsmessung, saubere Datenbasis und klare Regeln verzichtet, riskiert Fehlattributionen und Budgetverluste.
🎧 Für eine detaillierte Analyse und praxisnahe Tipps lohnt sich Folge 72 des Podcasts – unbedingt reinhören!